Archiv für den Monat: Dezember 2014

Das Beobachten des Beobachtens …

What a difference 8 years makes. St. Peter's Square in 2005 vs. 2013. #NBCPope

A photo posted by NBC News (@nbcnews) on

Das Beobachten des Beobachtens braucht auch Beobachter …
Hier mein Gedachtes – also das bei und in mir selbst Beobachtete – zu dem Bild:
– Das Beobachten ändert sich …
– Wir beobachten indirekter als früher …
– weil wir das Beobachten beobachten (dokumentieren) …
– und das wiederum beobachten;
– das Bild repräsentiert eine beobachtete Beobachterdifferenz …

Und wenn ich den Text in der Süddeutschen dazu lese, klingt auch an, dass die Differenz vielleicht „gemacht“, also im Sinne von konstruiert sein könnte (auch das noch!) …

Wie uns das alles beeinflusst, verändert und nachhaltig (kulturell) wirkt, ist vermutlich noch gar nicht abzusehen. Jedenfalls ist es noch eine Steigerung von Dazwischenlegen (vgl. „intelegere“) – und „Intellekt“ meint nicht automatisch „gut“ …

Apropos „Geist“: Wir haben vor Weihanchten in der Comdia in Köln den Zauberling von Goethe rezitiert …

Gibt es eien Auftrag für Beobachten? Von Dürenmatt habe ich den 80er Jahren dazu ein interessantes Buch gelesen:

  • Friedrich Dürrenmatt: Der Auftrag oder vom Beobachten des Beobachters der Beobachter. Novelle in 24 Sätzen. Diogenes Verlag, Zürich 1988, ISBN 3-257-21662-9.

Da wusste ich von „dem Systemischen“ noch gar nix, setzte mich allerdings bedingt durch meine Ausbildung mit wechselwirkenden Systemen und mit mit der Wirkung des Beobachtens am Beispiel von „Schrödingers Katze“ auseinander …

Werde dieses Buch 2015 nochmal aus dem Karton holen …

Weihnachten – Stilleben und Still-Leben

1411xx_Stillleben Bei H&H_Werte_XSStil(l)Leben – diese zeitlose Zeitzeichen sind wieder im Kommen, denn zu unstet ist das Umständige.

Diese Welt um uns, die besser die Umstürmende heißen sollte. Wie können wir da bleiben, wo wir sind?

Außerhalb unserer Mitte sind wir in der Regel ja sowieso, gerade wenn wir uns gut zu „regeln“ verstehen.

Wie sollen wir uns hiernach wohin bewegen?

Damit unsere Mitte sich weiterbewegt, besser noch weiter entwickelt?

Ein Stilleben vermag uns zu navigieren, wenn der Bedarf für ein stiller Leben auftaucht: nämlich im verrauschten Alltag der „Ziele“ und des Sollen-Könnens Inseln der Ruhe zu finden.

Stil(l)Leben gilt es aufzusuchen. Auf!-zu!-suchen!

Da sehe ich auch einen wunder-baren Zusammenhang: Werte und Weihnachten …

„Mittelorientierung anstatt Zielorientierung“

„Für uns war es […] von Vorteil keine Sales-Erfahrung mitzubringen, denn wir haben uns um das allgemein gültige Wissen zum Thema Sales nicht gekümmert. Das hat uns einzigartig in den Augen vieler Kunden gemacht und uns die erwähnten jährlichen Steigerungen, in einzelnen Jahren Verdoppelungen der Erlöse eingebracht und gleichzeitig eine stabile Basis für langfristige Kundenbeziehungen geschaffen. Wie ich später lernen durfte, ist ein Salesprozess im klassischen Sinn sehr zielorientiert: Man erstellt Accountpläne, Marketingpläne, Marktstudien, Buying Center Analysen und vieles mehr. Und obgleich diese Instrumente irgendwo, irgendwann einen Sinn gehabt haben mögen, oder ihn vielleicht noch immer haben – was genau hätte mir das beim Verkauf meiner Dienstleistungen aus dem Blickwinkel des Jahres 2008 gebraucht? Hätte ich mich sechs Monate mit Accountplänen beschäftigen sollen, um festzustellen, dass die ausgearbeiteten Targetkunden keinen Bedarf an meinen Dienstleistungen haben, und in der Folge frustriert aus dem Markt ausscheiden, weil wir ohnedies nach weiteren sechs Monaten nichts verkauft haben? Die Frage hat sich für uns nicht gestellt. Wir wussten erstmal nichts über Sales und es kümmerte uns auch nicht. Mein Team und ich gingen eher mittelorientiert denn zielorientiert an das Thema.“ Sonja Radatz, im Trendbuch 2014 (tiny.cc/a346ix).

Wenn wir über „Unternehmen“ sprechen, denken wir zu sehr in Ergebnissen und Resultaten, statt in der eigentlichen Tätigkeit, im „unternehmen“. Schon Weick hat auf diesen sprachlichen Umstand hingewiesen, der allein durch den unterschiedlichen Gebrauch von Verben oder von Substantiven eine unterschiedliche Wirkung erzielt: „Wenn Organisationsforscher im Gebrauch von Substantiven geizig, im Gebrauch von Verben freigiebig und im Gebrauch von Gerundien verschwenderisch werden würden, dann würde Prozessen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, und wir würden mehr darüber erfahren, wie man sie begreifen und lenken kann.“ (Weick 1995, Der Prozess der Organisierens),

Ich habe ein verfahrenstechnisches Verständnis von Organisation, denn sie dient im weitesten Sinn einer „Stoff-Umwandlung“, wobei „Roh-Stoffe“ hart, „soft“ und hochanpassungsfähig sein können: Hardware, Software und eben der Mensch – alles auch Bestandteile moderner lebender Organisationen. Es ist daher von nachhaltigem Wert, mehr Aufmerksamkeit auf die Mittel als auf die Ziel zu legen, denn Ziele kann man auch haben, wenn die Mittel ausgegangen sind – in dieser Situation werden „Ziele“ als Wunschvorstellungen erkannt, machmal auch enttarnt.