Archiv für den Monat: August 2013

„Eigen-Werte“, Verhaltensmuster und stabile Zustände

Folie1Lassen sich Verhaltensmuster von Menschen auflösen, wenn Frau oder Mann sie erkannt hat?

Auflösen lassen sich Verhaltensmuster aus meiner Sicht eher nicht, da sie ja „erfolgreiche“ Antworten im SInne von gut eingeübt und „damit weiter gekommen“ darstellen. Ein routinehaftes Verhalten eines lebenden Systems für die Interaktion mit seiner Umwelt hat sich offenbar in irgendeiner Weise bewährt, sonst wäre es ja zu keiner „Routine“ geworden. Für vielversprechender halte ich, weitere Handlungsaubläufe zu entwickeln und nach und nach zur Routine werden zu lassen, denn dadurch erhöhe ich meine Auswahl an Möglichkeiten für Verhalten bzw. Systemantworten bei Interaktionen mit der Umwelt.

Während uns Neues mehr oder weniger verunsichert, weil wir dafür keine passenden Antworten haben, stabilisert uns Bewährtes. Wir bevorzugen daher eingeübte Verhaltensmuster. Auflösen im SInne von „Austreiben“ oder „Wegmachen“ lassen sie sich daher wohl kaum, da sie biochemisch-physikalisch codiert in unserem Erfahrungskörper codiert, man könnte auch sagen „eingebrannt“, sind. Jedoch können wir weitere dazu lernen, damit wir anfangs bewusst, später auch unbewusst, über mehr Alternativen verfügen können.

In komplexen Systemen der Physik und Mathematik nennt man solche Muster „Eigen-Werte“ (engl. „Eigen-Value“, vgl. Quantenmechanik und Gleichungssysteme), in der Chaostheorie „Seltsame Atttraktoren“ (engl. „Strange Attratctors“) und in der Ethik spricht man von „Werten“. Denn die Werte einer Gesellschaft tragen offenbar dazu bei, sie zu stabiliseren. Denn es gibt sowohl in sozialen Systemen (Organisationspsychen) wie auch in Einzelpsychen (Mensch)  „stabile Zustände“, die bevorzugt werden oder zu bevorzugen sind, wenn das jeweilige System weiterhin existieren möchte.

Ich habe gerade dazu vor 2 Tagen im Rahmen des Erasmus-IP-Projekts „Engineering Visions“ eine interdisziplinäre Betrachtung vorgestellt, in dem ich einen von  acht „Inspiring Lectures“ an der HTW in Saarbrücken gehalten habe. Mein Beitrag hatte den Titel: „Living Systems – Eigen-Values, i-Formation & inter-Action“.