Archiv der Kategorie: Bild-Geschichten

Das Beobachten des Beobachtens …

What a difference 8 years makes. St. Peter's Square in 2005 vs. 2013. #NBCPope

A photo posted by NBC News (@nbcnews) on

Das Beobachten des Beobachtens braucht auch Beobachter …
Hier mein Gedachtes – also das bei und in mir selbst Beobachtete – zu dem Bild:
– Das Beobachten ändert sich …
– Wir beobachten indirekter als früher …
– weil wir das Beobachten beobachten (dokumentieren) …
– und das wiederum beobachten;
– das Bild repräsentiert eine beobachtete Beobachterdifferenz …

Und wenn ich den Text in der Süddeutschen dazu lese, klingt auch an, dass die Differenz vielleicht „gemacht“, also im Sinne von konstruiert sein könnte (auch das noch!) …

Wie uns das alles beeinflusst, verändert und nachhaltig (kulturell) wirkt, ist vermutlich noch gar nicht abzusehen. Jedenfalls ist es noch eine Steigerung von Dazwischenlegen (vgl. „intelegere“) – und „Intellekt“ meint nicht automatisch „gut“ …

Apropos „Geist“: Wir haben vor Weihanchten in der Comdia in Köln den Zauberling von Goethe rezitiert …

Gibt es eien Auftrag für Beobachten? Von Dürenmatt habe ich den 80er Jahren dazu ein interessantes Buch gelesen:

  • Friedrich Dürrenmatt: Der Auftrag oder vom Beobachten des Beobachters der Beobachter. Novelle in 24 Sätzen. Diogenes Verlag, Zürich 1988, ISBN 3-257-21662-9.

Da wusste ich von „dem Systemischen“ noch gar nix, setzte mich allerdings bedingt durch meine Ausbildung mit wechselwirkenden Systemen und mit mit der Wirkung des Beobachtens am Beispiel von „Schrödingers Katze“ auseinander …

Werde dieses Buch 2015 nochmal aus dem Karton holen …

Die Möwe und der Zwischenraum …

Möwen sind Flugkünstler und gar nicht einfach zu fassen. Wie Gedanken können sie hoch fliegen, wendig sein und dem Beobachter entwischen. Diese hier ist bodenständig, also nicht abgehoben und sie beobachtete mich, wie ich sie beobachtete. Der wachsame wippende Möwenkopf bewegte sich vor uns auf und ab, den Kai entlang, gegen dessen Vertikale die Wellen schlugen und auf dessen Horizont sich das Himmelsblau im Spritzwasser spiegelte. Ihr tickender Gang und die warme Sonne machte uns müde, weshalb wir entspannt mit dem Rücken an der Mauer lehnten. Nur meine Kamera und ich blickten ihr langsam folgend hin und her. Immer wieder waren wir im Fokus der Möwe – und umgekehrt. Bis ich schließlich den Zwischenraum wahrnahm, der die Möwe an mich band. Dort lag ihr Ziel, ihr „Augen-Merk“; ich lag lediglich hin und wieder in der Verlängerung. Es war eine Sardine, die das Meer über die Kante geworfen hatte und deren kleines Leben bereits unter der Sonne verdunstet war. In diesem Raum zwischen uns, also im Jenseits der jeweils eigenen Grenzen, lag für uns beide das Futter für Neues, welches das Erfliegen von Horizonten möglich machte …