Archiv der Kategorie: Systemik

Komme was wolle …

150218_Wolle
Komme was Wolle –
rote Fäden für Werte & Ziele …

 

 

 

 
Wenn Wohl und Wille
ein gutes Netzwerk schaffen,
dann erstrickt sich
ein farbenfrohes Gehaltensein;
eine wirksame Organisation,
im Kleinen
wie im Großen.

Wort und Wille –
orientieren
das psycho-soziale
Strickwerk …

Werte und Wille –
knüpfen  ein Erfülltes;
erschaffen
ein emergentes Mehr …

von mir,
von Dir –
und auch von Teams …

Etwas Wolle braucht der Mensch;
zu seinem Wohle – und auch Wille –
komme was wolle …

 

Werte – es geht immer um Akzeptanz …

„Es gibt keinen Schlussstrich in der Geschichte …“ Anja Reschke
denn sie ist der Boden, für das, was wächst.
Verdrängen hilft da nur vorübergehend.
Im Gegenteil: Verdrängung kann viral wirken, d.h. zunächst unsichtbar und dann jenseits einer Schwelle, überraschend, eine starke Symptomatik entwickeln …

150129_Reschke
Unsere Werte? Ein weites Feld …
Es geht immer um die Akzeptanz dessen,
was war,
um die Akzeptanz dessen was ist,
um die Akzpetanz von Unterschieden ebenso
wie um die Akzeptanz von Randbedingungen.

Werte sind nicht einfach „gut“.
Werte gründen in der Vergangenheit.
Werte haben einen zeitlichen und räumlichen (situativen) Bezug.
Werte wirken, weil sie einfach da  sind – ob wir sie „sehen“ oder nicht nicht.
Werte wirken nach vorne, in die Zukunft.
Werte sind gegenwärtig, also präsent, damit etwas Künftiges wahr werden kann.

Und das alles hat viel mit Selbst-Wert und Identität zu tun.
(redaktion-riehle.de, selbst-kontakt.de)
Auch mit Präsenz.
Let’s presencing values (#ULab, #Value, #Werte)

Hier geht es zu dem ganzen werte(e)vollen Kommentar von Frau Reschke: ARD

Bildung – zwischen Menschen und Maschinen …

Wenn Menschen Maschinen trainieren, in dem sie etwa Robotern etwas beibringen, dann ist das im Grunde eine nützliche und so gesehen sinnvolle Angelegenheit. Wenn allerdings Maschinen beginnen Menschen zu trainieren, dann wird es nach und nach gefährlich. Und weil Bildung in den letzten 20 Jahren maschinenhafte Züge bekommen hat – Prozesse in Bildungseinrichtungen wurden operationalisiert und funktionlisiert ohne den „Gewinn“ für Bildung(sprozesse) zu  nutzen – deshalb befinden wir uns bereits mitten in der Gefahrenzone.

Dass wir als Gesellschaft, als Familie, als Einzelpersonen (gerade männliche)  Jugendliche nicht mehr so erreichen wie früher, sehe ich als eine Folge, als Kon-Sequenz davon. Und eine Folge dieser Folge könnte dann auch die Anfälligkeit für Ideologien, für die Schwarz-Weiß-Sicht, für die digital-radikalen Haltungen sein, weil die analogen Graustufen des sozialen Zwischenraums mit seinen diversen Sprachebenen (Wort, Mimik, Verhalten) nicht eingeübt wurden …

 

Der Tesserakt – und ein Mehr-Zeller in Bewegung …

150106_Tesserakt„tessera“ heißt vier auf griechisch und „Tesserakt“ bezeichnet einen vierdimensionalen Hyperwürfel, der freilich nicht wirklich vorstellbar ist.

Während wir uns einfach vorstellen können wie aus einem Punkt eine Linie wird, wie aus einer Linie ein Quadrat und aus einem Quadrat ein Würfel, scheitern wir bei der Fortsetzung, nämlich wie aus einem Würfel ein Tesserakt wird, ein Hyperwürfel. Also ein Gebilde aus acht gleich großen Würfeln, ein Acht-Zeller.

Allerdings gibt es hier eine interessante Simualtion eines Acht-Zellers, die als visualisierte Annäherung (die Zellen sind eben keine Würfel) an den Tesserakten dient. Das schöne dabei ist, dass dieses Gebilde sich permanent umstülpt und sich damit kontinuierlich „rund“-erneuert. Das finde ich eine inspirierende Animation, denn ich sehe darin eine Metapher für andere Vielzeller, Lebewesen etwa oder lebende Systeme ganz allgemein. Die kontinuierliche Selbst- bzw. Eigenreferenz als Voraussetzung für Entwicklung, d.h. Ent-Wicklung – und damit Fortsetzung, also Fort-Setzung …

Quelle: Wikipedia

Das Beobachten des Beobachtens …

What a difference 8 years makes. St. Peter's Square in 2005 vs. 2013. #NBCPope

A photo posted by NBC News (@nbcnews) on

Das Beobachten des Beobachtens braucht auch Beobachter …
Hier mein Gedachtes – also das bei und in mir selbst Beobachtete – zu dem Bild:
– Das Beobachten ändert sich …
– Wir beobachten indirekter als früher …
– weil wir das Beobachten beobachten (dokumentieren) …
– und das wiederum beobachten;
– das Bild repräsentiert eine beobachtete Beobachterdifferenz …

Und wenn ich den Text in der Süddeutschen dazu lese, klingt auch an, dass die Differenz vielleicht „gemacht“, also im Sinne von konstruiert sein könnte (auch das noch!) …

Wie uns das alles beeinflusst, verändert und nachhaltig (kulturell) wirkt, ist vermutlich noch gar nicht abzusehen. Jedenfalls ist es noch eine Steigerung von Dazwischenlegen (vgl. „intelegere“) – und „Intellekt“ meint nicht automatisch „gut“ …

Apropos „Geist“: Wir haben vor Weihanchten in der Comdia in Köln den Zauberling von Goethe rezitiert …

Gibt es eien Auftrag für Beobachten? Von Dürenmatt habe ich den 80er Jahren dazu ein interessantes Buch gelesen:

  • Friedrich Dürrenmatt: Der Auftrag oder vom Beobachten des Beobachters der Beobachter. Novelle in 24 Sätzen. Diogenes Verlag, Zürich 1988, ISBN 3-257-21662-9.

Da wusste ich von „dem Systemischen“ noch gar nix, setzte mich allerdings bedingt durch meine Ausbildung mit wechselwirkenden Systemen und mit mit der Wirkung des Beobachtens am Beispiel von „Schrödingers Katze“ auseinander …

Werde dieses Buch 2015 nochmal aus dem Karton holen …

Lernende Systeme – auch Thema im Trendbuch 2014

Im Trendbuch 2014 von Sonja Radatz schreibt u.a. Bernhard Pörksen als Gastautor zum Thema Bildung. Hier eine kurze Zusammenfassung:

1407017_Radatz_Physik meets Economy

Zitat: >> Wir leben immer noch das Lehr-Paradigma anstatt das Lern-Paradigma.
Wir glauben immer noch, Wissen ließe sich „einflößen“
(und handeln sogar noch danach!).
Und wir verstehen Lernen immer noch als ein Denkergebnis
(das kontextunabhängig ist)
und nicht als ein Denkereignis…
Und die Folgen erleiden wir. Täglich.

Problematik #1: Wir leben immer noch das Lehr-Paradigma
Die erste und vielleicht wichtigste Umorientierung besteht darin,
dass das Lehr-Paradigma durch das Lern-Paradigma ersetzt wird.
Das Lehr-Paradigma sieht vor, dass ein Wissender –
der Dozent, der Professor – das unwissende Publikum allmählich
in eine wissende Gemeinschaft verwandelt.
Er weiß, welchen Stoff er vermitteln will,
er kennt den optimalen Weg zu seiner Präsentation,
er zergliedert die Wissensbestände in verdauliche Portionen,
hebt allmählich das Niveau und schraubt sich
von einfachen Überlegungen zu komplizierten Gedankengängen empor.
Der Lernende hat in diesem öden Spiel die Rolle des passiven Rezipienten;
er hört zu, er macht sich Notizen und versucht nachzuvollziehen,
was der Lehrende sagt und meint.
Schließlich wird das Gewusste wiederholt, es folgt der unvermeidliche Test,
die Prüfung, dann die Note.

Problematik # 2: Der Glaube, Wissen ließe sich „einflößen“
Die verborgene Epistemologie eines solchen Vorgehens besteht darin,
dass man glaubt, es gebe allgemeine Prinzipien optimaler Stoffvermittlung;
man meint, Wissen ließe sich – vergleichbar mit einer Substanz wie Kaffee oder Zucker –
dem Unwissenden einflößen, um ihn auf diese Weise aus seinem rohen,
noch ungebildeten Zustand zu erlösen; Aufgabe des Lernenden sei es,
dieses von Personen und Handlungen abgetrennte Wissen in seinem Gedächtnis zu speichern.

Problematik # 3: Wissen wird als Denkergebnis verstanden
Wissen ist hier, so zeigt sich unmittelbar,
ein übertragbares, verdinglichtes Denkergebnis
und nicht ein Denkereignis,es ist nicht gebunden an Menschen,
nicht gekoppelt an einen Beobachter,
nicht bezogen auf eine besondere Situation oder Atmosphäre,
die dieses Wissen überhaupt erst lebendig und damit brauchbar werden lässt. <<

DasBuch gibt es hier:
http://tiny.cc/a346ix

Mein Beitrag im Buch hat den Titel:
„Physik meets Economy: Menschsein in Organisation – Die Kultur des Dazwischens“

Interdiscipline and soccer – the potential for growth …

140711_DFB-WM-KaderINTERdiszipline – it’s potential for holistic growth is visualized and demonstrated by the soccer game – especially the German team when winning the World Championship 2014 in Brasil.

The WM2014 showed – once again – that team success is not only based on diversity and individual excellence but also on an excellent integration and continous interaction of diverse and focused individuals.

Joachim Löw and his German soccer team is as an example, a Best Practice case for organizational development – my deep congratulations!

The DFB togehter with Jürgen Klinsmann and Joachim Löw and their management team demonstrated what sustainability does really mean:
– 4x semi-final
– 2x final
– 1x World Champion
– since 2002!
Sustainability is more than looking for quick wins – and selling those.

Balancing excellent individuals, their excellent interactions by a vision and a concrete focus can create sustainable success of social systems such as teams, companies and other living systems.

Interdiscipline – the art of systemic.

(#team, #livingsystem, #organization, #management, #excellence, #sustainability, #soccer, #Löw, #bestpractice, #interdiscipline)

Bildquelle: www.dfb.de

„Eigen-Werte“, Verhaltensmuster und stabile Zustände

Folie1Lassen sich Verhaltensmuster von Menschen auflösen, wenn Frau oder Mann sie erkannt hat?

Auflösen lassen sich Verhaltensmuster aus meiner Sicht eher nicht, da sie ja „erfolgreiche“ Antworten im SInne von gut eingeübt und „damit weiter gekommen“ darstellen. Ein routinehaftes Verhalten eines lebenden Systems für die Interaktion mit seiner Umwelt hat sich offenbar in irgendeiner Weise bewährt, sonst wäre es ja zu keiner „Routine“ geworden. Für vielversprechender halte ich, weitere Handlungsaubläufe zu entwickeln und nach und nach zur Routine werden zu lassen, denn dadurch erhöhe ich meine Auswahl an Möglichkeiten für Verhalten bzw. Systemantworten bei Interaktionen mit der Umwelt.

Während uns Neues mehr oder weniger verunsichert, weil wir dafür keine passenden Antworten haben, stabilisert uns Bewährtes. Wir bevorzugen daher eingeübte Verhaltensmuster. Auflösen im SInne von „Austreiben“ oder „Wegmachen“ lassen sie sich daher wohl kaum, da sie biochemisch-physikalisch codiert in unserem Erfahrungskörper codiert, man könnte auch sagen „eingebrannt“, sind. Jedoch können wir weitere dazu lernen, damit wir anfangs bewusst, später auch unbewusst, über mehr Alternativen verfügen können.

In komplexen Systemen der Physik und Mathematik nennt man solche Muster „Eigen-Werte“ (engl. „Eigen-Value“, vgl. Quantenmechanik und Gleichungssysteme), in der Chaostheorie „Seltsame Atttraktoren“ (engl. „Strange Attratctors“) und in der Ethik spricht man von „Werten“. Denn die Werte einer Gesellschaft tragen offenbar dazu bei, sie zu stabiliseren. Denn es gibt sowohl in sozialen Systemen (Organisationspsychen) wie auch in Einzelpsychen (Mensch)  „stabile Zustände“, die bevorzugt werden oder zu bevorzugen sind, wenn das jeweilige System weiterhin existieren möchte.

Ich habe gerade dazu vor 2 Tagen im Rahmen des Erasmus-IP-Projekts „Engineering Visions“ eine interdisziplinäre Betrachtung vorgestellt, in dem ich einen von  acht „Inspiring Lectures“ an der HTW in Saarbrücken gehalten habe. Mein Beitrag hatte den Titel: „Living Systems – Eigen-Values, i-Formation & inter-Action“.